Überbein
Das Überbein, auch Ganglion genannt, ist eine gutartige zystenförmige Geschwulstbildung in Gelenk- oder Sehnenscheidennähe. Am häufigsten treten sie an der Streckseite des Handgelenks auf. Die Ursache ist nicht bekannt. Da es diverse andere Geschwülste (Gicht-, Rheumaknoten, Lipome, bösartige Veränderungen …) an der Hand gibt sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.
Das Überbein entsteht durch eine Ausstülpung der Gelenkkapsel oder durch eine blasenartige Auftreibung der Sehnenscheide. Der Inhalt ist typischerweise gallertartig und wird von der Gelenkhaut (Synovia) gebildet. Ganglien können insbesondere im Handgelenksbereich im Knochen (zB. Mondbein, Kahnbein) liegen. Daher sollten bei Handgelenksganglien zur Sicherheit Röntgenaufnahmen angefertigt werden.
Welche Beschwerden sind typisch für ein Überbein der Hand?
Zunächst imponiert beim Überbein eine Schwellung / ein kleinerer „Knubbel!“. Dieser kann größer werden, aber auch wieder kleiner. Das häufigste Symptom sind Bewegungsschmerzen, die in extremen Fällen mit einer Bewegungseinschränkung kombiniert sein können. Liegen diese Überbeine in Nervennähe, können Gefühlsstörungen die Folge sein. Häufig sind die Betroffenen jedoch beschwerdefrei.
Überbeine am beudeseitigen Handgelenk können durch Druck ein Karpaltunnel Syndrom verursachen. Wenn dieses der Fall ist, genügt eine Karpalbandspaltung nicht, sondern es muss das raumfordernde Überbein entfernt werden. Kleine Überbeine am Ringband (Ringbandganglion) und an der Sehnenscheide (Sehnenscheidenhygrom) verursachen oftmals eine Tendovaginitis stenosans, die kurz Springfinger genannt werden kann. Auch diesem Fall muss eine Ringbandspaltung mit der Entfernung dieser Geschwulst einhergehen.
Welche Form der Behandlung ist möglich?
Überbeine sind harmlos. Wenn ein Überbein erst seit 2-3 Monaten ohne Beschwerden besteht, kann abgewartet werden. Eine Operation sollte nur bei Beschwerden oder bei kosmetischer Beeinträchtigung erfolgen. Bei einer Punktion liegt die Rezidivhäufigkeit bei ca. 50%. Um die Wahrscheinlichkeit für ein Wiederauftreten des Überbeins zu minimieren, kann nach einer Operation eine Gipsschiene bis zum Abschluss der Wundheilung angelegt werden.